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Die Lagerstätte befindet sich an der Flanke eines Bergkamms namens Kaff (heute Daremný). Ab dem 16. Jahrhundert wusste man von ihr, und seitdem wurde hier auch Abbau betrieben. Seine Blütezeit erlebte der hiesige Bergbau im 18. und teilweise im 19. Jahrhundert. Neue Untersuchungen wurden in den 90er Jahren des 19. Jahrhunderts und in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts in Angriff genommen. Nach dem Zweiten Weltkrieg führet das Nationale Geologische Forschungsunternehmen in den Jahren 1959‐62 und 1963‐67 Probebohrungen durch.

Abgebaut wurden Kupfer‐ und Zinnerze. Über das genaue Ausmaß des Abbaus im 16. und 17. Jahrhundert in der Umgebung von Kaff liegen uns keine näheren Angaben vor. Die Eisenerze, die in der Skarn‐Lagerstätte in großen Mengen vorkommen, wurden nicht abgebaut, da die Beimischungen von Zink und Kupfer deren Eigenschaften erheblich verschlechterten und die Feuerbearbeitung des hergestellten Eisens erschwerten.

Im 16. Jahrhundert war die gesamte Ausdehnung der Lagerstätte bereits bekannt. Gefördert wurden Erze aus vererzten Gangstörungen – z.B. im Stollen Johannes Silbergang. Der Abbau kam im Laufe des Dreißigjährigen Krieges vollständig zum Erliegen. Erst 1716 entdeckte der Grubenbesitzer Horn Anbrüche reicher Kupfererze und Gänge mit einem Gehalt von rund 260 g/t Silber. Die Erze wurden im Jáchymover Hüttenwerk mit Erfolg herausgeschmolzen. Gegenstand des Interesses waren zu jener Zeit vor allem die Kuper‐ und Silbererze, obwohl auch die Produktion von Zinnerzen belegt ist. In der Grube Johannes wurden jährlich rund 500 kg Kupfer geschmolzen, nach und nach aber verlagerte sich das Interesse hin zur Förderung von Zinnerzen. Mitte des 18. Jahrhunderts wurden jährlich rund 400 kg Kupfer und 1700 kg Zinn produziert. Im Jahre 1811 war die Grube Johannes die größte Gruppe des Reviers und hatte nun den Höhepunkt ihrer Entwicklung erreicht, denn dank des Durchstichs des Johannes‐Stollens war es gelungen, der Probleme im Zusammenhang mit dem Grubenwasser wenigstens teilweise Herr zu werden. Der Johannes‐Stollen wurde geschlagen, um weitere Grubenbaue zu entwässern. In jener Zeit arbeiteten rund 20 Knappen in der Grube. Der Abbau aber war an seine Grenzen gestoßen, und dies in Form eines hohen Zuflusses des Grubenwassers unter dem Stollenniveau. Hinzukam, dass auch die technologische Bearbeitung des Erzes Probleme bereitete. In den 40er Jahren des 19. Jahrhunderts kommt der Abbau praktisch zum Stillstand, für den weiteren Betrieb der Gruben werden nur noch minimale Kosten aufgewendet.

Johann Thaddäus Peithner Von Lichtenfels

Johann Thaddäus Peithner von Lichtenfels, ein böhmischer Experte für Bergbau und Metallurgie, war eine bedeutende Persönlichkeit, die mit dem böhmischen Bergbauwesen und den Montanwissenschaften eng verbunden ist. Geboren wurde er in Gottegsab (Boží Dar), sein Großvater, der Gerichtsschulze in Gottesgab war, besaß Grubenanteile an Kaff. Er war Professor an der Bergschule in Banská Štiavnica (Schemnitz) und wirkte am Königlichen Münzamt Böhmens, im Jahre 1762 beantragte er die Einrichtung eines Lehrstuhls für Lagerstättengeologie, Mineralogie, Bergbauwesen und Hüttenwesen an der Prager Universität (die dann 1763 von Kaiserin Maria Theresia gegründet wurde). Es war dies die erste Universitätsstelle dieses Typs weltweit. Sein Hauptwerk: Versuch über die natürliche und politische Geschichte der böhmischen und mährischen Bergwerke.